Atemschutznotfalltraining

Atemschutznotfalltraining

04. Apr. 2011 | Alle Beiträge, Ausbildung

Am 26.03. und am 02.04. besuchte der Atemschutzgerätewart unserer Wehr einen 2-tägigen Zusatzlehrgang zum Thema Atemschutznotfalltraining. Der Lehrgang fand bei der Berufsfeuerwehr Hoyerswerda statt, welche diesen Lehrgang selbst ins Leben gerufen und die Themenfelder selbst gewählt hatte.

Am ersten Samstag wurden Teile der Grundlagen des Atemschutzeinsatzes wiederholt. Dazu gehörten der Aufbau und die Funktionsweise des AS-Gerätes und der AS-Maske, deren Sicherheitseinrichtungen, aber auch die häufigsten Unfallursachen für Atemschutznotfälle und das Verhalten in solchen Situationen. Am zweiten Tag des Lehrganges wurde in 2 praktischen Übungen das theoretische Wissen umgesetzt. So wurde zum einen eine Personensuche in der Fahrzeughalle mit Hilfe der Wandtechnik (Rechte-Hand-Regel) durchgeführt. Nachdem die Person gefunden wurde, musste sie den gegangenen Weg zurück aus den Raum heraus gebracht werden. Während dieser Übung, wurden die Masken der beiden Truppmitglieder mit Klebefolien so präpariert, dass man ein annähernd gleiches vernebeltes Sichtfeld hatte. Dadurch konnte man seine Umgebung wie im Ernstfall nur ungenau wahrnehmen.
Für die zweite Übung wurde eine Tiefgarage mit angrenzender ehemaliger Bowlingbahn in der Hoyerswerdaer Innenstadt aufgesucht. In diesem verdunkelten Kellergeschoss wurde ein Einsatzszenario nachgestellt, in dem ein, sich im Löscheinsatz befindlicher Atemschutz-Trupp verunfallte. Nachdem dieser Trupp seinen Notlage mit Hilfe des Mayday-Mayday-Mayday-Funkspruches dem Einsatzleiter gemeldet hatte, kam der bereit stehende Sicherheitstrupp zum Einsatz. Dieser folgte, ausgerüstet mit einer so genannten Sicherheitstrupptasche, der Schlauchleitung des verunfallten Trupps. Nachdem die Kameraden gefunden waren, wurde mit Hilfe der Ersatztechnik in der Tasche eine Notfall-Luftversorgung hergestellt.
All dies musste in einem total dunklen Raum passieren, nachdem man schon ca. 100 m im Kriechgang hinter sich hatte. Also unter einer nicht unerheblichen physischen Belastung musste, die Notfalltasche ausgepackt, die Atemschutztechnik einsatzbereit gemacht und die Atemluftversorgung wieder hergestellt werden. Dies stellte eine enorme Herausforderung an die Konzentration und die Motorik dar, denn der Austausch der defekten Luftversorgung durch die funktionstüchtige muss so schnell wie möglich geschehen, damit der verunfallte Feuerwehrmann keine giftigen Rauchgase einatmet.
All diese Handgriffe geschahen in einer Ruhe die eine solche Einsatzübung zulässt. Bedenkt man aber das die psychische und physische Anspannung während eines Einsatzes um ein Vielfaches höher ist, kann man sich vielleicht ausrechnen welcher Belastung man dann ausgesetzt ist. Nachdem die Luftversorgung hergestellt worden war ging es daran den Kameraden mit Hilfe eines Tragetuches aus dem Einsatzobjekt zu bringen. Dies verlangte zum Abschluss noch einmal eine enorme körperliche Anstrengung. Total ausgepowert wurde der Verunfallte dann an der Rauchgrenze an weitere Kameraden übergeben und die Notfallübung damit beendet.
Nach einer abschließenden Auswertung und der Ausgabe der Teilnahmeurkunden im Depot der BF Hoyerswerda endete dann der Lehrgang. Für diesen tollen und mehr als lehrreichen Lehrgang ein riesiges Lob und Dankeschön an die Kameraden der Berufsfeuerwehr Hoyerswerda.